25. März 2020
München/London, 25.03.2020 – Kantar hat heute die Ergebnisse einer umfangreichen G7-Studie mit Einschätzungen der Bürgerinnen und Bürger in den G7-Staaten zu den gesellschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus und den Reaktionen der Regierungen veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen insgesamt eine hohe Unterstützung für staatliche Maßnahmen zur Eindämmung des Virus und Bedenken hinsichtlich der Tragfähigkeit der öffentlichen Gesundheitssysteme. Diese getroffenen Maßnahmen stoßen, trotz ihres erheblichen Eingriffs in die persönliche Freiheit, auf viel Verständnis bei den Bürgerinnen und Bürgern.
Kantar hat heute die Ergebnisse einer umfangreichen G7-Studie mit Einschätzungen der Bürgerinnen und Bürger in den G7-Staaten zu den gesellschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus und den Reaktionen der Regierungen veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen insgesamt eine hohe Unterstützung für staatliche Maßnahmen zur Eindämmung des Virus und Bedenken hinsichtlich der Tragfähigkeit der öffentlichen Gesundheitssysteme. Diese getroffenen Maßnahmen stoßen, trotz ihres erheblichen Eingriffs in die persönliche Freiheit, auf viel Verständnis bei den Bürgerinnen und Bürgern.
Die Studie zu den Auswirkungen des Coronavirus in Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada, Japan und den USA wurde vom 19. bis 21. März online durchgeführt, um den Maßnahmen der sozialen Distanzierung Rechnung zu tragen. Inhaltlich deckt die Studie die persönlichen Verhaltensänderungen, finanziellen und persönlichen Auswirkungen, die Wahrnehmungen der öffentlichen Handlungen und Empfehlungen und deren Nachvollziehbarkeit, das Vertrauen in die unterschiedlichen Informationsquellen und die Erwartung an die Wirksamkeit der möglichen Maßnahmen gegen das Coronavirus ab.
“Wir möchten daten- und faktenbasiert zu einer gehaltvollen öffentlichen Debatte in den G7-Staaten beitragen und den Entscheidern im öffentlichen Sektor mit unserer Studie Orientierung geben. Diese Untersuchung erlaubt einen nationenübergreifenden Blick auf die Gesamtsituation in der Gesellschaft in den beteiligten sieben Ländern mit mehr als 7.000 Bürgerinnen und Bürgern und macht deren Einschätzung zum Regierungshandeln in dieser Krise sichtbar“, stellt Dr. Michelle Harrison, die globale Geschäftsführerin der Kantar Public Division heraus. „Die ökonomischen Auswirkungen auf die finanzielle Situation der Haushalte in Kombination mit der durch die Studie sichtbar gemachten breiten Unterstützung von Maßnahmen durch die Bürgerinnen und Bürger in den G7-Staaten ist für staatliche Entscheider in diesen Tagen eine wichtige Orientierungshilfe. Insbesondere, wenn es darum geht die nächsten Maßnahmen abzuwägen und so mitzuhelfen, dass sich die jeweiligen Gesellschaften zugleich nachhaltig von dieser Krise auch wieder erholen.“
70 Prozent der Bevölkerung in den G7-Staaten sind der Meinung, dass das Coronavirus Auswirkungen auf ihr Haushaltseinkommen hat oder haben wird. Die Spannbreite reicht von 82 Prozent in Italien bis im Vergleich dazu nur 58 Prozent in Deutschland. Die Anteile in Kanada (76 Prozent), USA (74 Prozent), Großbritannien (70 Prozent), Frankreich (65 Prozent) und Japan (65 Prozent) liegen dazwischen.
Gleichzeitig sind im Schnitt drei von zehn Menschen in den G7 der Auffassung, dass das Coronavirus keine Auswirkungen auf ihre finanzielle Situation haben wird. Am höchsten ist dieser Wert in Deutschland (46 Prozent), Japan (35 Prozent) und Frankreich (34 Prozent) im Vergleich zu den anderen G7-Staaten.
Die in Deutschland in Kraft gesetzten Maßnahmen zur Abfederung der Krise tragen erheblich dazu bei, dass sich für die Bevölkerung die ökonomischen Auswirkungen angesichts der lebensbedrohlichen Gefahren durch Corona doch stärker relativieren, als dies in den anderen G7-Staaten der Fall ist.
In Japan (46 Prozent), Italien (37 Prozent), Frankreich (33 Prozent), Deutschland (31 Prozent) und Großbritannien (28 Prozent) sind Nachrichten im Fernsehen die Informationsquelle, denen die Bürgerinnen und Bürger des jeweiligen Landes am meisten vertrauen.
Die öffentliche Zustimmung zur Reaktion der Regierung ist in Italien am höchsten, also dem Land, in dem die Auswirkungen des Virus auf die öffentliche Gesundheit derzeit unter den G7-Staaten am stärksten sind. Mehr als drei Viertel (76 Prozent) der italienischen Bevölkerung stimmen den staatlichen Maßnahmen der italienischen Regierung (sehr) zu.
In Zeiten, in denen nationale Grenzen wieder an Bedeutung gewinnen und geschlossen werden, wird die Kooperation zwischen den Ländern weltweit im Vergleich zum Handeln der eigenen Regierung deutlich seltener als gut bezeichnet. In Kanada (71 Prozent), den USA (65 Prozent) und Großbritannien (62 Prozent) ist wie in Frankreich (54 Prozent) eine Mehrheit der Auffassung, dass die Zusammenarbeit (sehr) gut ist.
In Deutschland (45 Prozent), Italien und Japan (je 37 Prozent) ist dies nicht der Fall. Gerade in Italien ist es bedauerlich, dass sich eine breite Mehrheit der Bevölkerung international im Stich gelassen fühlt. Hier bedarf es dringend mehr Aktionen, wie das Ausfliegen von Patienten aus Italien in mehrere deutsche Bundesländer oder die länderübergreifende Hilfe von Baden-Württemberg in Kooperation mit Frankreich.
Dies entlastet nicht nur die jeweilige öffentliche Gesundheitsversorgung der schwer betroffenen Länder, sondern gibt den aufnehmenden Krankenhäusern in Deutschland die Möglichkeit, bereits jetzt, da die Situation in Deutschland noch nicht so akut ist, die Abläufe zur Versorgung von mit dem Coronavirus infizierten Patientinnen und Patienten durch Versorgung erkrankter Menschen aus anderen Ländern im Rahmen internationaler Beihilfe kennen zu lernen.
Die Bürgerinnen und Bürger in Kanada, Deutschland und Großbritannien sind am häufigsten der Auffassung, dass die öffentliche Versorgung in ihrem Land sichergestellt ist und sie für die Krise gut aufgestellt sind. Die Bevölkerung in Frankreich ist dagegen am skeptischsten:
Mehr als zwei Drittel der Bevölkerungen der G7 (68 Prozent) berichten davon, dass sie mit Social-Distancing bereits begonnen haben. In Kanada und Italien (85 Prozent) setzen das die meisten Menschen um, während in Japan (28 Prozent) nur eine Minderheit davon berichtet.
Ein gutes Viertel der Bürgerinnen und Bürger in den G7-Staaten (27 Prozent) berichtet davon, dass sie jetzt im Alltag begonnen haben, Masken zu tragen. Vor allem in Japan (65 Prozent) aber auch Italien (62 Prozent) bestimmen viele Menschen mit Masken inzwischen das Straßenbild.
Methodologische Informationen:
Insgesamt wurden 7.005 Bürger*innen (16+) in den G7 Staaten online im Zeitraum vom 19. bis 21. März 2020 befragt. Davon in Deutschland 1.004, Frankreich 1.000, Großbritannien 1.001, Italien 1.000, Japan 1.000, Kanada 1.000 und den USA 1.000 Personen. Die Interviews wurden im Kantar Online Access Panel durchgeführt, das als Stichprobengrundlage diente. Die Daten wurden anhand der jeweiligen Bevölkerungsvorgaben der G7-Staaten hinsichtlich Alter, Geschlecht und Bildung gewichtet. Für die Ergebnisse über alle G7-Nationen hinweg – wurden die Länder entsprechend ihrer Bevölkerungszahl gewichtet.
Inhaltlich deckt die Studie die persönlichen Verhaltensänderungen, finanziellen und persönlichen Auswirkungen, die Wahrnehmungen der öffentlichen Handlungen und Empfehlungen und deren Nachvollziehbarkeit, das Vertrauen in die unterschiedlichen Informationsquellen und die Erwartung an die Wirksamkeit der möglichen Maßnahmen gegen das Coronavirus ab.
Weitere Informationen unter: www.kantar.com/public
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